
Zusammenarbeit im Führungsteam: Wie kann sie verbessert werden?
Viele Unternehmen gehen davon aus, dass gute Zusammenarbeit im Führungsteam eine Selbstverständlichkeit ist. Schließlich setzen sich Leadership-Teams aus erfahrenen, leistungsstarken Persönlichkeiten zusammen. Doch paradoxerweise macht genau das die Zusammenarbeit an der Spitze oft besonders herausfordernd: Unterschiedliche Führungsstile, hohe Erwartungen, Zeitdruck und wenig Raum für echte Reflexion.
In meiner Arbeit mit Führungsteams sehe ich immer wieder: Eine starke, vertrauensvolle Zusammenarbeit im Leadership-Team entsteht nicht zufällig – sie braucht gezielte Entwicklung, Mut für offene Gespräche und echtes Commitment.
Was macht Führungsteams so besonders – und so anspruchsvoll?
Führungsteams unterscheiden sich deutlich von klassischen Teams. Denn die Anforderungen an Leistung, strategische Klarheit und kommunikative Wirkung sind enorm hoch, intern wie extern.
Drei Gegebenheiten erschweren typischerweise die Zusammenarbeit:
- Technische Exzellenz statt Soft Skills: Viele Führungskräfte wurden meist aufgrund fachlicher Stärke und Durchsetzungskraft befördert und nicht unbedingt wegen ausgeprägter Teamfähigkeit oder Kommunikationsstärke.
- Unzureichende Leadership-Entwicklung: Wer aufsteigt, bekommt mehr Verantwortung für Menschen, jedoch fehlt oft eine parallele stattfindende, fundierte Entwicklung der eigenen Führungsfähigkeiten.
- Verschiedene Persönlichkeitstypen & ständiger Druck: Unterschiedliche Persönlichkeiten, divergierende, nicht kommunizierte Erwartungen und ein hoher Erfolgsdruck prallen aufeinander und das kann ein idealer Nährboden für Missverständnisse und Spannungen sein.
Wie entsteht echte Zusammenarbeit im Leadership-Team?
High-Performance-Teams auf C-Level entstehen nicht „by default“, sondern durch gezielte Gestaltung und das erfordert Priorisierung und Fokus. Drei Erfolgsfaktoren sind besonders zentral:
- Wille und Einsatzbereitschaft für Vertrauen: Gegenseitiges Vertrauen entsteht durch offene Kommunikation, Zuhören und das Aushalten unterschiedlicher Perspektiven. Und es braucht Zeit, um durch konstruktive Interaktionen zu wachsen.
- Komfortzone verlassen: Echte Zusammenarbeit bedeutet auch, aus der eigenen Abteilungslogik herauszutreten und sich zu öffnen für Belange anderer, auch für kritische Themen – und die eigene Verletzlichkeit zu zeigen.
- Verhandeln und Commitment: Gemeinsame Ausrichtung entsteht durch bewusste Aushandlungsprozesse. Das braucht Mut, Kompromissbereitschaft und ein echtes Commitment zu dem Ziel, eine gemeinsame Vision zu entwickeln.
Warum sich Investitionen in Führungsteam-Zusammenarbeit lohnen
Wenn ein Führungsteam gut zusammenarbeitet, spürt das die gesamte Organisation.
Strategien werden klarer kommuniziert, Entscheidungen schneller getroffen, Veränderung wirksamer gestaltet. In guten Zeiten beschleunigt das Wachstum, in schwierigen Zeiten schafft es Orientierung und Halt. Anders gesagt:
Ein synchronisiertes Leadership-Team ist der stärkste Hebel für unternehmerischen Erfolg.
Fazit
✅Zusammenarbeit in Leadership-Teams bzw. auf C-Level passiert nicht automatisch – sie muss aktiv gestaltet werden.
✅ Technische Expertise reicht nicht – es braucht Soft Skills, Selbstreflexion und Dialogfähigkeit.
✅ Vertrauensaufbau, mutige Gespräche und klares Commitment sind Schlüsselfaktoren für den gemeinsamen Erfolg.
✅ Investitionen in Führungsteamentwicklung wirken weit über das Team hinaus – sie inspirieren und motivieren die gesamte Organisation.
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